Das Rib-Eye-Steak – Einmaleins für Griller

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Rezept American Ribeye Steak Wagyu Kobe Style mit Rosmarin Wedges & gegrillten Paprikas - Kochbock.de

Du willst auch selbst einmal ein richtig tolles und perfekt gebratenes Rib-Eye-Steak zuhause machen? Dann musst du auf jeden Fall weiter lesen! Ich will dir in einer kleinen Übersicht, das Einmaleins des Rib-Eye‘s näher bringen!


Das Rib-Eye-Steak: Was ist das überhaupt?

Als Rib-Eye-Steak bezeichnet man ein Steak aus der Hochrippe eines Rindes. Dabei ist der innenliegende Muskel der Hochrippe mit seinem Hochrippendeckel für die Bezeichnung „Eye“ verantwortlich.

Die richtige Wahl des Fleisches: Rasse? Dry-Aged?

Zunächst einmal sollest du auf die Marmorierung, also die weißen Fettlinien, die das Fleisch durchziehen, achten! Die Marmorierung sorgt für einen besonders aromatischen und saftigen Geschmack, da das Fett beim Grillen innerhalb des Muskels schmilzt. Jedoch solltest du aufpassen, dass nicht zu große Fetteinschlüsse vorhanden sind, da diese nur unerwünschte Flammenbildungen hervorrufen.

Zur Rasse kann man sagen, dass das Beste und leider auch das teuerste Fleisch der Welt, vom japanischen Wagyu Kobe Rind stammt. Es kostet ca. 35 Euro pro 100 Gramm. Da das aber nur etwas für absolute Fleischkenner ist, möchte ich dir eher preiswertere Varianten vorstellen. Dabei ist besonders das American Wagyu Kobe style Rib-Eye zu empfehlen. Du bekommst dieses wirklich tolle Premium-Fleisch schon für ca. 15 Euro pro 100g im Internet. Dieses wunderbare Fleisch macht dem Namen American Steak wirklich alle Ehre!

Bekannter und ebenfalls sehr lecker ist das deutsche Angus Rind, das ursprünglich aus Schottland stammt. In den Provinzen Angus und Aberdeen wurden die meist schwarzen Rinder zur Rasse Angus gekreuzt. Durch weitere Kreuzungen mit amerikanischen Rindern entstand das Black Angus Rind, welches mittlerweile auch in Deutschland gezüchtet wird. Dieses zarte, mit feinen Fettäderchen durchzogene Fleisch bekommst du schon für 5 Euro pro 100g.

Als nächstes möchte ich dir das irische Hereford Rind vorstellen. Dieses Fleisch zeichnet sich durch seine feinfaserige Maserung, seinen kräftigen Geschmack sowie seine Zartheit aus. Es eignet sich besonders gut für die Dry-Aged-Methode (ca. 7 Euro pro 100 g). Ist dir das etwas zu teuer, kannst du es natürlich auch nicht dry-aged kaufen und wunderbar grillen (ca. 4 Euro pro 100 g).

Irisches dry-aged Hereford Rib-Eye-Steaks von Kochbock.deHier siehst du ein Rib-Eye-Steak vom irischen Hereford Rind

Zuletzt möchte ich dir noch etwas Besonderes vorstellen: Das nordamerikanische Bison, ein leicht verdauliches, geschmackvolles und nahrhaftes Fleisch. Wenn du besonders auf deine Ernährung achten möchtest, solltest du auf dieses magere Fleisch zurückgreifen, da es fast so mager ist wie Hühnchen. Der Preis liegt hier aber schon deutlich im höheren Bereich (ca. 10 Euro pro 100g).

Das perfekte Rib-Eye-Steak: Grillen? Gewürze? Garstufe? Kerntemperatur?

Nachdem du dir ein passendes Fleisch ausgesucht hast musst du es zunächst vorbereiten.

Das Fleisch sollte Zimmertemperatur haben, also nicht vergessen, es vor dem Grillen oder Braten rechtzeitig aus dem Kühlschrank zu nehmen! Dabei möchte ich gleich noch erwähnen, dass du für ein perfektes Ergebnis nicht an einem Grill (ob Gas oder Holzkohle) vorbeikommst. Im Winter ist das aber nicht immer einfach, daher empfehle ich eine Grillpfanne. Als nächstes wird das Fleisch nur mit gutem Olivenöl eingerieben. Das genügt! Kein Würzen vor dem Grillen. Lass das Fleisch wie es ist. Das Würzen kommt am Ende!

Nun kommen wir zum Wichtigsten. Benutzt du eine Grillpfanne (beschichtet) muss sie sehr heiß sein. Benutz kein zusätzliches Öl. Bei der Benutzung eines Grills ist das Gleiche zu beachten. Wie man manchmal lesen kann, besitzt das Fleisch ja angeblich „Poren“. Das ist Unsinn, denn ein Muskel hat keine Poren! Jedoch sorgt die starke Hitze für ein tolles Aroma, Farbe und die richtige Fleischkonsistenz. Aber wie lange muss nun das Fleisch gegrillt werden? Meistens 2-3 Minuten auf beiden Seiten ist optimal. Liegt das Fleisch auf der zweiten Seite wird die erste, bereits gegrillte Seite mit etwas Butter eingerieben. Du fragst dich jetzt vielleicht ob du bei jeder Fleischdicke so verfahren kannst. Leider nicht ganz. Ist das Fleisch dicker als 4 cm, würde ich dir dazu raten, das Fleisch bei indirekter Hitze noch ein paar Minuten zu garen.

Zum Thema garen möchte ich dir aber nun einen kleinen Überblick geben:

Kerntemperatur
rare blutig (Kern roh) 45 – 50 °C
medium rare englisch (innerer Kern roh) 50 – 54 °C
medium rosa (halb durchgebraten) 54 – 56 °C
medium well halbrosa (fast durchgebraten) 56 – 60 °C
well done durch (durchgebraten)       60 + °C

Wie du siehst, ist das schon fast eine Doktorarbeit. Hast du ein Fleischthermometer, dann kannst du dich an den Temperaturen orientieren. Hast du keins? Auch kein Problem. Ich benutze selber auch keins.

Der Drucktest ist, wie ich finde, eine super Methode um den perfekten Garpunkt zu erreichen. Dafür gibt es eine einfache Regel. Zuerst drückst du mit der Fingerspitze auf das Fleisch und fühlst wie weich es noch ist. Dieses Gefühl vergleichst du jetzt mit deinem Handballen, während du mit deinem Daumen folgende Finger berührst:

rare Daumen und Zeigefinger berühren sich
medium rare Daumen und Mittelfinger berühren sich
medium Daumen und Ringfinger berühren sich

Mit dieser genialen Regel kannst du super leicht den Gargrad feststellen. Hast du den gewünschten gefunden, nimmst du das Fleisch vom Grill und bestreichst auch die andere Seite mit etwas Butter. Fast sind wir am Ziel! Jetzt muss es nur noch ein paar Minuten ruhen. Das ist sehr wichtig, da sich der Fleischsaft im gesamten Steak verteilen muss.

Zur Krönung kommt nun die Würzung. Diese möchte ich simpel halten. Ein gutes Stück Fleisch braucht nicht mehr als frischen, grob gemahlenen Pfeffer und grobes, leicht feuchtes Meersalz. Die beiden Alleskönner kommen nun auch zum Einsatz. Also abschließend, während das Fleisch ruht, würzt du es mit Pfeffer und Salz.

Zusammenfassung

  • Such dir ein qualitativ hochwertiges Steak von der Hochrippe aus
  • Unnötiges Fett entfernen, mit Olivenöl einreiben
  • Nicht würzen vor dem Grillen
  • Grill (Gas/Holzkohle) oder Grillpfanne benutzen (beides muss sehr heiß sein)
  • Beide Seiten 2-3 min grillen (bis 4 cm Fleischdicke)
  • Jede fertig gegrillte Seite mit Butter bestreichen
  • Gewünschten Garpunkt bestimmen (Fingerregeln)
  • Ein paar Minuten auf einem Teller ruhen lassen
  • Währenddessen mit frisch gemahlenem Pfeffer und grobem, leicht feuchtem Meersalz würzen

Du hast es geschafft! Mit diesem Wissen wird kein Steak mehr sicher vor dir sein! Viel Spaß damit!

Dein Andi

P.S.: Wenn du Schweinefilet, Hähnchen oder Pute grillen möchtest, dann kann man auch mit Gewürzen etwas experimentieren: Hier ein paar Vorschläge aus unserem Online-Shop:

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Autor: Andi

Leidenschaftlicher Hobby-Koch, Food-Fotograf und KochBock. Nebenbei studiere ich Chemie und gehe gerne klettern oder spiele Fußball. Natürlich darf ein Glas Rotwein am Abend mit meiner Freundin auch nicht fehlen!

2 Kommentare

  1. Lukas sagt:

    Das ist eine super Anleitung:) ich liebe es beim Steak braten zu experimentieren.. beim Lesen im Internet habe ich so viele neue Methoden und Tipps gelesen, z.B. Sous Vide garen, Rückwärts grillen, das Steak alle 10 Sekunden wenden oder das Fleisch 24 Stunden vorher salzen. Meine Steaks sind schon ganz gut, aber es ist immer noch etwas Zufall im Spiel. Auch die perfekte Pfanne spielt hierbei eine Rolle. Ich benutze anstatt Olivenöl hocherhitzbare Fette und lasse das Steak nach dem Braten eine Weile im Backofen ruhen.

  2. Thomas sagt:

    Mich kräuselt der Nacken wenn ich die Kombination hohe Hitze und Olivenöl höre. Olivenöl erzeut bei hoher Hitze toxische Aromen, die auch einen bitteren Geschmack erzeugen. Besser ist Rapsöl oder überflüssiges Fett, was vorher in einer Pfanne ausgelassen wird.

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